Ironman Tallinn, Estonia 4.8.2018

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Von Olaf.  Jedes Jahr woanders und eine kleinere Veranstaltung war meine Motivation für die Anmeldung zum Ironman Tallin. Nach dem IM Italy 2017 mit 2500+ Teilnehmern und ca. 250 in meiner AK hoffte ich, dass der IM Tallin nicht so frequentiert sein wird. War auch so, ca. 1300 Teilnehmer in der Anmeldeliste und davon ca. 100 in meiner AK.  Ich hoffte, dass ich weiter vorne bin als sonst, dem war dann aber nicht so. Tatsächlich bin ich deutlich nach hinten gerutscht. War ich sonst so zwischen den ersten 5 bis 10% in der AK, war ich  diesmal bei ca. 20%, Platz 16 von 88 Finishern in meiner AK. Warum war das so? Trainiert war ich ähnlich wie 2017, ähnliches Volumen und Intensität, Schwimmen alles wie 2017, Laufen weniger und Rad mehr. Mehr dazu weiter unten.

8 Tage Tallin hatten wir geplant, die ganze Familie. Mittwoch per Flugzeug von TXL nach Tallin mit LOT. Unterkunft über Airbnb, Tagesausflug mit der Fähre nach Helsinki, da sitze ich gerade, als ich diesen Artikel schreibe. Tallin ist schön, kann ich empfehlen. Preisniveau wie bei uns, wenn der Eindruck aus den paar Tagen repräsentativ ist, scheinen die hier gut situiert zu sein. Viele teure Autos, die üblichen „Verdächtigen“, Mercedes, Audi, BMW insbesondere. Eine schöne Altstadt, ÖNVP, funktioniert alles.

Es war auch hier heiß, wahrscheinlich wie überall zu dieser Zeit. Vor der Anmeldung hatte ich geschaut, wie die Temperaturen hier sind. Max/min 22/11°C, 10 Tage Regen im August, Durchschnitt. Tatsächlich hatten wir 30°C. Am Wettkampftag waren 25°C und bedeckt mit Regen/Gewittern vorhergesagt.  Das hörte sich dann doch schon angenehm an. Auf dem Rad war ich 1hr im Regen, war aber ok und auf der Laufstrecke hatte es kurz gewittert. Auch alles ok, eine kleine Dusche, sonst warm und heiter. Der Wettkampf war Samstag, am Donnerstag vorher hatten wir ein Taxi zum Strand genommen, der Taxifahrer erzählte was von Wasser grün und 12°C. Ich dachte ich habe ihn falsch verstanden, stand doch in der Wettkampfbeschreibung Wassertemperatur 18-20°C und es war doch auch heiß. Ich erinnerte mich an Hamburg, Schwimmen ausgefallen, Algen wegen hoher Wassertemperatur.  Schwimmen war hier im Hafenbecken, ich fragte mich on es auch ein Duathlon werden würde. Am Strand angekommen, keine Spur von Algen, das Wasser war klar, aber vielleicht war es ja anders am Hafen. Ab ins Wasser, der Stand war gut besucht, im Wasser waren wenige, geschwommen ist keiner. Kurz danach wusste ich warum, es war schweinekalt. Im hüfthohen Wasser machte ich ein paarmal einen Schwimmzug unter Wasser, das war es dann.  Die Strömung war anders, die spülte kaltes Wasser an.

Es war vorher noch kälter wurde auf der Wettkampfbesprechung gesagt, 7° Wassertemperatur vor einer Woche.  2 Tage vor dem Wettkampf waren es 14,1°C, der Veranstalter war zuversichtlich, dass Schwimmen stattfinden würde. Es gab T1 und T2 an verschiedenen Orten, entgegen der Beschreibung sollte der RUN Beutel auch in T1 abgegeben werden. Für den Fall eines Duathlons, dachte ich.  Am Wettkampftag um 5:30 würde weiteres gesagt werden. Ich war zuversichtlich, dass Schwimmen ausfällt. Der Veranstalter würde nicht das Risiko eingehen 1000+ Athleten bei 14°C ins Wasser zu schicken. Einschwimmen war möglich bis kurz vor dem Rolling Start, aber wer würde das schon machen wollen. Wie ist das, wenn man bei den Temperaturen ins Wasser geht und gleich losschwimmen muss? Man wird erstmal nach Luft schnappen. Jedenfalls wären Neoprensocken und Kappe erlaubt, hatte ich aber nicht dabei. Freitag waren wir noch mal am Strand, ein Teilnehmer war mit Neo im Wasser, ich fragte ihn dann wie es war. „Nur kurz drin und ich merke meine Hände und Füße nicht mehr“, war die Antwort, er machte einen etwas verzweifelten Eindruck fand ich. Ich war immer noch zuversichtlich, dass Schwimmen ausfallen würde und überlegte schon welches Tempo ich zu Beginn laufen sollte. Puls wie dann Zielpuls auf dem Rad war dann der Plan. Hände und Füße kalt wären nicht das Problem dachte ich, eher der Kopf, so war es zumindest in Iceland 2017 beim ersten Probeschwimmen.

Wettkampftag, 4:00 aufstehen, Frühstücken, 5:15 losgehen und 5:40 Ankunft. Start Profis 6:30, Rolling Start AG dann ab 6:35. Mit Schwimmen, 15,1°C Wassertemperatur, na toll.  Einschwimmen 5:45 bis 6:15, Neo an, dann hatte ich noch 5 min zum einschwimmen bzw. anfeuchten. Neokappe und Socken hatten doch einige, woher auch immer. Rein ins Wasser 50m geschwommen und wieder raus. Ogottogott, kalt, aber es würde schon irgendwie gehen, der Veranstalter wusste hoffentlich was er macht. Eine 2. Badekappe habe ich mir noch geben lassen, Einschwimmzeit war nun vorbei. Ich bin trotzdem noch einmal ins Wasser, 50m raus und zurück. Es war schon besser, lag es nun an der 2. Badekappe oder am 2. Wassergang, wahrscheinlich an beidem. Ich stand wieder weit vorne, 3min nach Start war ich im Wasser. 1:02 und 1:03 war ich die letzten beiden Male beim IM geschwommen, das Wasser war klar und eher ruhig.

Ich rechnete mit einer ähnlichen Zeit, ggf. auch schneller, zu heiß würde es jedenfalls nicht werden.  Der Schwimmkurs sah aus wie ein E, viele Bojen. Es lief gut, das kalte Wasser war nicht allzu störend, ich schwamm mit den anderen mit, ich war auch nicht so „ausgeknautscht“, eine akzeptable Anstrengung. Die Bojen traf ich gut fand ich. Ab ca. 3km horchte ich in mich rein, es wurde langsam schwer. War ich durchgefroren? Ich war mir nicht sicher, jedenfalls schwammen nun einige langsam an mir vorbei. Endspurt von den Andern oder wurde ich langsamer? Ich bekam Probleme mit den Bojen und hatte den Eindruck, dass ich nicht mehr sicher die direkte Linie fand. Irgendwann kam dann der Ausstieg in Sicht. Ich hatte mich gefragt, wie das Aufstehen sein würde, ging jedenfalls gut. Beim Laufen zu den Beuteln merkte ich, dass ich die Richtung nicht halten konnte, ich taumelte leicht. Vorsicht zu Anfang auf dem Rad, konzentrieren sagte ich zu mir. Der Wechsel lief dann zügig, keine Beeinträchtigungen wegen der Kälte fand ich. Ich saß, Neo über die Knöchel dauerte lange, das war das Einzige was mir auffiel. Meine Schwimmzeit sah ich nicht, es gab keine Rennuhr und  auf die am Handgelenk hatte ich nicht geschaut, bzw. die war schon bei der nächsten Splittime. Die Schwimmzeit  sollte ich erst in der Ergebnisliste sehen.  Auf dem Rad sah ich dann meinen Puls und ahnte zum ersten Mal, dass da was schiefgelaufen war.  Der war sehr niedrig, ca. 30 Schläge unter dem was ich erwartet hätte. Üblicherweise ist der in T1 am höchsten im ganzen Wettkampf und auf dem Rad muss ich erstmal ruhig machen, um den etwas runter zu bekommen.

Anders heute, es dauerte über eine halbe Stunde auf dem Rad bis der in der Nähe von dem war, was ich mir vorstellte und erreicht habe ich den Ziel Puls nicht.  Es ging mir jedenfalls gut und fuhr mit den anderen mit, ähnliches Tempo. Etwas Gegenwind zu Anfang, dann wenig bis kein Wind soweit ich mich erinnere. Bis auf die ersten und letzten 5km aus und in die Stadt eine schöne Strecke, sehr guter Straßenbelag, gesperrte Straßen. Ca. 15km raus aus der Stadt, dann 2 Runden, es sah aus wie ein Y. Man sah die Fahrer vor und hinter einem nach den Wendepunkten. Die Radstrecke sollte 1000 Höhenmeter haben, das Profil in der Wettkampfbeschreibung hatte eine hohe Auflösung und zeigte einige steile Anstiege.  Ich dachte mir das täuscht und sieht nur so aus, war auch so, ein eher rolling Course. Ich war oft auf dem kleinen Blatt, aber alles nur kurz und nicht wirklich steil. Nach einer Stunde hatte ich einen Schnitt von 33,5km/h, nach 2 Stunden 34,1 km/h, nach 3 Stunden 34,5 km/h, dabei blieb es dann auch. 5:10 würde auf der Uhr stehen, das wären dann 35km/h aber es waren nur 177,5 km. Ca. 550 Höhenmeter zeigte meine Uhr später. Rad lief gut, ich war zufrieden.

Allerdings sehr einfacher Kurs und wenig Wind, ich hätte gedacht, dass ich da schneller fahren kann als 34,5km/h. Einige aus meiner AK hatten mich überholt und waren weg gefahren. Ich hatte auch einige überholt. Die letzte Stunde fuhr ich mit 4 anderen zusammen, 2 Russen, einer davon aus meiner AK. Der unterhielt sich während der Fahrt mit seinem Passman. Etwas ernüchternd fand ich, war der nicht ausgelastet? Ein weiterer aus meiner AK war noch in der Gruppe. Ich fühlte mich noch sehr fit fürs Laufen und war gespannt wie das sein würde.

T2, das Rad würde einem abgenommen werden. Der Lauf Kurs sollte einige Höhenmeter haben,  4 Runden, fast alles hin und zurück mit 3 Wendepunkten. 350 Höhenmeter zeigte meine Uhr später an. Die erste Runde war noch ok, dann fing das Leiden an. Ich wurde langsamer. Frustrierend, ich war mir sicher, dass ich lange zügig Laufen kann. Bald hatte ich den Puls wie bei langen langsamen Läufen und darunter. Dementsprechend das Tempo.  War mir nicht klar warum, jedenfalls bin ich (tapfer) noch die 30km zu Ende gelaufen.

10:19 insgesamt, 1:12 Schwimmen, 5:10 Rad und 3:49 Lauf. 16ter in der AK von 88, 32te Schwimmzeit, 20te Rad Zeit und 12te Laufzeit. Das war das, was ich an dem Tag konnte, ich wüsste nicht, was ich anders machen sollte, wenn ich an dem Tag noch mal starten würde.  Bis auf Neokappe und Socken vielleicht, aber woher nehmen ? Die Expo war klein, bzw. nicht vorhanden.  Beim Schwimmen habe ich sonst so einen Puls von 160, diesmal 140 im Durchschnitt, wobei der nach einer halben Stunde stetig abgefallen ist. Das lag sicher an der Temperatur. Im Nachhinein ist mir auch klar, warum mir das Schwimmen bequem vorkam und warum ich dann überholt wurde. Warum das Laufen nicht geklappt hat ist mir ein Rätsel. Die Laufstrecke war eher schwer aber daran lag es nicht.

Jedenfalls ein schöner Wettkampf, den kann ich empfehlen. 3 Hawaii Plätze in der AK50, 2 hatten verzichtet, der 5te hatte den letzten dann mit 9:52 genommen. Von den 15 vor mir waren 5 langsamer geschwommen als ich, alle waren schneller auf dem Rad und 6 waren langsamer gelaufen. In der AK 55 wäre ich 3. geworden, allerdings gab es nur einen Platz und den hat der erste dann gleich genommen mit 10:03. Vom 2. wäre ich 3min weg gewesen. Na ja, eine Perspektive fürs nächste Jahr.

Was noch dieses Jahr? Ein Cross Triathlon im BTB Cup, Kallinchen vielleicht, BerlinMan Mitteldistanz und vielleicht noch einen oder 2 SwimRun. Tegler See und Rheinsberg.

Bis demnächst Olaf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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