SwimRun Urban Challenge Berlin | Tegeler See | 07.10.2018

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Von Olaf.  Beim SwimRun Rheinsberg vorherige Woche lief es beim Schwimmen gar nicht gut. Zu langsam und zu kalt, bzw. ich hatte mich nicht entsprechend gekleidet. Gegen „zu langsam“ hatte ich diesmal die Paddles und einen Pullbuoy, gegen „zu kalt“ einen langen Neo, meinen alten für den Triathlon und eine Neoprenkappe, weiterhin den Hals und das Gesicht eingecremt.

Start 10:00, Luft: ca. 12°C, Wasser ca. 14°C. 2 Starter vom TLV. Dieter und ich. Wir sind beide auf der Classic Distanz gestartet, Dieter als Team, ich Einzel, wobei Dieters Partner nicht angekommen ist, wenn ich die Ergebnisliste richtig deute.

Sprint gab es auch noch.

Der erste Lauf war 3,4km, wie würde das werden? Laufen mit Neo war immer schwer, allerdings war das auch immer der Moment wo man vom Schwimmen aus dem Wasser kommt und dann ggf. durch den tiefen Sand bergauf schnell in die Wechselzone rennt.  Einfach nur Laufen mit Neo hatte ich noch nie probiert.

Dieter hatte ich vor dem Start getroffen, wir hatten uns unterhalten und zum Warmmachen blieb dann kaum noch Zeit. War auch nicht so wichtig, Laufen würde eher langsam losgehen. Ca. 500m bin ich eingelaufen, der Pullbuoy wurde mit einem Gummiband am Oberschenkel befestigt, hatte ich auch vorher nicht probiert. Noch einmal den Gummizug nachgespannt, so sollte es gehen. Außen am Oberschenkel beim Laufen, nach Innen gedreht fürs Schwimmen. Neo Kappe, Badekappe und Brille wollte ich bis zum ersten Schwimmen in der Hand tragen, ich hatte Sorge, dass mir sonst zu warm wird beim Laufen. Die 1,4km Schwimmen bereiteten mir auch etwas Unbehagen, ein recht langes Stück, mir waren die 800m letzte Woche schon zu lang.

Beim Einlaufen war es frisch, ich entschloss mich gleich alles anzuziehen, Neo Kappe und Badekappe darüber, Brille auf die Stirn gesetzt. Die Paddles angezogen, noch etwas anderes mit den Händen zu tragen wäre auch nicht so einfach. Start 10:00, es waren doch einige Teilnehmer. In der Ergebnisliste waren dann 11 Frauen einzeln, 33 Männer einzeln und 20 Teams, einige DNF, wahrscheinlich so 90 Teilnehmer am Start über die Classic Distanz. Sprint würde  später gestartet werden.

Es ging zügig los, es dauerte nicht lange und ich war gefühlt hinten, ca. 50 vor mir. Laufen war dann doch schwer. Der Pullbuoy, dieses Miststück, wollte nicht da bleiben wo er sollte. Er rutschte nach unten. Einige Male wieder hochgezogen, es war schwer beim Laufen den zu fassen zu bekommen, mit den Paddles an den Händen. Der rutschte bis zum Knie und würde weiter rutschen. 2x musste ich anhalten und das richten, dann ging es wieder einige 100m. Inzwischen freute ich mich aufs Schwimmen, das konnte nur besser/einfacher sein als Laufen. Ins Wasser gekommen bin ich zügig, da habe ich zum ersten Mal einige überholt. Es war kurz kalt, einige Schwimmzüge ohne atmen, dann ging es. Wasser war klar, man konnte den Boden sehen. Mit den Paddles ging es zügig voran und siehe da; ich überholte einige. Kurs auf die erste Boje, gut sichtbar, einige 100m entfernt. Und es ging voran, einer nach dem anderen kam näher und blieb hinter mir. Ich war begeistert aber auch unsicher ob es an meiner mäßigen Laufperformance lag und ich einfach nur etwas aufholte. Erste Boje passiert, auf zur zweiten, durch 2 Inseln durch. Die ersten liefen schon, dann kommt gleich der Ausstieg, den sah ich aber nicht. Wäre auch früh, aber nun. Bald war klar, es war nur eine flache Stelle im See, auch ich ging dann ca. 100m, im etwa gleiches Tempo wie die, die schwammen.

Dann kam der Ausstieg, würde mir wieder schwindelig sein? Nein, alles war ok, vor mir 3 Teams und einer Solo. Beim Schwimmen war ich rangekommen, jetzt entfernten sich wieder alle. Ca. 800m Laufen, dann 150m Schwimmen. Der Einstieg war ein Sprung vom Steg, ca. 2m hoch. Alle 7 vor mir, alle standen am Rand und puzzelten sich. Ich war schnell im Wasser. Bei den Teams richtet sich es dann nach dem Langsameren, das dauert halt länger. Wieder einige hinter mir. Es folgte ein Wendekurs, vom Veranstalter so geplant, um Meter zu sammeln. Einige vor mir, die sich weiter entfernten, sehr viele dicht hinter mir. Zu dem Zeitpunkt konnte ich damit nichts anfangen, erst ein Blick später in die Ergebnisliste erhellte den Rennverlauf. Zu diesem Zeitpunkt war der größte Teil der Teilnehmer schon hinter mir, ohne dass ich das wusste.

Der Pullbuoy blieb auch im Wasser nicht am der gewünschten Stelle. Er rutschte nach hinten, mehrere Male musste ich den richten. Das ging nur in Ruhe, den bekam ich mit den Paddles nicht beim Schwimmen zu fassen. Also kurze Pause, auf den Rücken drehen, Pullbuoy an die vorgesehene Stelle, wieder umdrehen und weiter. Nach dem 2. Schwimmen nahm ich den Pullboye zum Laufen in die Hand.

Es wurde ruhiger, beim Laufen überholte ich keinen, mich auch keiner mehr. Vor dem dritten Schwimmen kam eine Verpflegungsstelle, die hätte ich auch nach den Schwimmen nehmen können. Aber ich hatte Durst, viel Durst. 2 Becher habe ich getrunken, dann ins Wasser. Beim Schwimmen überholte ich einige, nicht viele aber ich hatte auch kein Gefühl wie viele. Ein solo Starter kam vor mir aus dem Wasser und lief dann wieder schneller als ich. Viertes Schwimmen, einmal um den Steg, der vor mir war ca. 20m weg im Wasser. Der Einstieg war flach und man sank tief ein. Es ging langsam voran, ich entschloss mich gleich zu schwimmen. Mit den Händen durch den Modder, aber halt schneller als Gehen. Bald war es besser und ich war dran an dem vor mir. Beide zusammen aus dem Wasser, noch ca. 2km Laufen, dann 600m Schwimmen und dann noch mal 300m oder so bis zum Ziel. Ich blieb diesmal dran beim Laufen, sehr dicht. Vorbei wollte ich nicht, ich würde beim letzten Schwimmen alles klar machen. Es war anstrengend, wurde aber angenehmer, ich dachte er ist erschöpft und kann nicht schneller und ich laufe langsamer als vorher. Später habe ich gesehen, dass mein Puls höher war beim vorherigen Laufstück, es war wohl eher das „Wettkampffeeling“, das die Anstrengung geringer erscheinen ließ.

Hinten Laufen war bequem, die Strecke war einfach, ich konnte vorrausschauen. Letztes Schwimmen, vorher noch einige Treppen rauf und runter, dann wieder ein Sprung ins Wasser. Wir waren zeitgleich drin, allerdings schwamm ich nicht weg. Erst nach ca. 100m war er nicht mehr im Sichtbereich. Der Tegeler Hafenkanal, klar, Pflanzen am Boden, nicht zu tief, es sah schnell aus. Ausstieg hinter der Brücke. Über die waren wir gelaufen, einer der ersten war gerade am Ausstieg, als wir über die Brücke liefen, der hatte so 800m Lauf und 600m Schwimmen Vorsprung.  Ca. 100 m vor dem Ausstieg verrutschte der Pullbuoy wieder, bei der Korrektur sah ich, dass ich so 15..20m Vorsprung hatte. Vor dem Ausstieg schwamm ich noch gegen einen Pfeiler (ich muss mich öfters orientieren, auch im freien Wasser bin ich oft vom Kurs abgekommen), dann kam der Ausstieg. Treppe mit der ersten Stufe in der Höhe der Wasserlinie.

Es dauerte, Pullbuoy abgelegt, hochgestemmt, raus aus dem Wasser, Brille hoch, Pullbuoy aufheben, den habe ich nicht gleich zu fassen bekommen. Inzwischen war der Andere fast da. Ich war die Treppe hoch und rannte so schnell ich konnte und das war sehr schnell, ich war selber überrascht. Dann holte mich die Anstrengung doch ein, ich konnte mich umschauen an einer 90° Abbiegung, der Andere war weit weg, der würde nicht mehr vorbeikommen. Ich lief deutlich langsamer, die Anstrengung ließ aber erst im Ziel nach. Der Andere kam so 15 Sekunden nach mir ins Ziel, der wird auch einige Zeit für den Ausstieg gebraucht haben. Er war wesentlich erschöpfter als ich. Jedenfalls schön, dass er da war auf den letzten 20 Minuten, er war der einzige in Reichweite vor mir, den ich gesehen hatte. Ein Team kam so 2 Minuten vor mir rein, die hatte ich gar nicht gesehen.

Das lief doch recht gut, insbesondere im Vergleich zur vorherigen Woche. Ich muss nicht im Wasser auskühlen und ich muss auch nicht beim Laufen torkeln nach dem Schwimmen. Der Puls (siehe unten) war insgesamt höher als in Rheinsberg, trotz geringerem Laufanteil. Auch beim Schwimmen war der Puls höher und fiel nicht so deutlich ab. Noch einige Feinjustierungen, der Pullbuoy und ein Neo mit dem ich besser laufen kann, dann klappt es auch bei den Temperaturen. Die Paddles waren der „Bringer“. Hatte ich wohl immer unterschätzt.

Ich habe nicht lange gewartet, mich gleich umgezogen und ab nach Hause. Jedenfalls alles ok, ich habe den Wettkampf gut vertragen. Abends habe ich die Ergebnisliste gesehen.

Dieter war 1. in der M55, ich war 2. in der M50.

Ich war eher weit vorne, 5ter von den 33 Männern, weiterhin eine Frau und ein Team vor mir. Die allermeisten muss ich beim ersten Schwimmen überholt haben, ohne dass ich das in der Anzahl so bemerkt hatte. Endzeit 1:40, schneller als gedacht, die Uhr zeigte ~13km. Das Schwimmen (~3km) muss dann deutlich schneller als 60min gewesen sein.

Ich denke, von dieser Art werde ich noch einige Wettkämpfe machen. Vielleicht auch mal einen Langen, die gehen aber nur als Team. Noch die 10km am 14.10., das war es dann für dieses Jahr.

Olaf


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