Spreewald-Duathlon, 12. Mai 2012
von OLAF: Wahrscheinlich hatten alle Starter regelmäßig in die Wetter Vorschau geschaut, es war schon lange vorher angesagt, dass es nach einigen heißen und feuchten Tagen am Samstag deutlich abkühlen sollte. Karsten, Daniel, Christoph, Christian und Olaf waren gemeldet und auch vor Ort. Es war kühl als wir gegen 10:00 Uhr eintrafen und ich war mir sicher mit Jacke zu fahren, es sollten so 12°C werden. Die meisten wollten sich auf dem Rad wärmer anziehen als beim Laufen.
Christoph, Christian und ich hatten eine Fahrgemeinschaft gebildet und uns schon über den Wettkampf/die Strategie unterhalten. Ich hatte meine Ziele relativ zum letzten Jahr definiert, da war ich bequem gelaufen (~1:23) und Rad ging dann sehr gut, 20min für die letzte Laufzeit. 4:06 war meine Zeit 2011, 20°C und „fast windstill“ hatte ich mir notiert. 2012 wollte ich schneller laufen und wenn es wieder wenig Wind geben würde, wollte ich unter 4hrs bleiben, die letzen 5km dann noch unter 20mins laufen. Ehrgeizig fand ich, Laufen bin ich besser als 2011 aber auf dem Rad hatte ich deutlich weniger gemacht. Ich hatte schon ein paar mal die Erfahrung gemacht, dass mir zu schnelles Laufen nicht bekommt, dann kann ich nicht mehr auf dem Rad. 1:20 wollte ich dieses mal Laufen, den ersten km ruhig, dann schneller, wobei ich wusste, dass das schwer zu treffen ist, die km Angeben stimmen nie.
Christian wollte auch zügig aber kontrolliert laufen und dann auf dem Rad ordentlich Gas geben, die letzen 5km was dann noch übrig ist. Christoph war vorsichtig, ich glaube er wollte nicht zu schnell angehen, aber was ist schon zu schnell oder zu langsam, wenn man diese Distanz zum ersten mal in der Kombination macht. Es war recht wahrscheinlich, dass wir zusammen Laufen würden, meine 1:20 hörten sich für die anderen akzeptabel an, denke ich und das sind immerhin 4:12min/km im Gelände.
Wir hatten uns alle 5 in der Wechselzone gesehen, nach kurzem Einlaufen dann der Start um 11:00 Uhr. Ich bin doch zügig losgelaufen und hatte mich lange gefragt, wann die anderen beiden kommen. Nach so 5km hatte ich sie dann vor mir entdeckt und noch ein paar km gebraucht, um aufzuschließen. Christian wusste, dass er von uns dreien vorne war und war guter Laune zusammen zu laufen. Tempo war gefühlt hoch, aber noch für alle bequem. Bei 10km hatte ich ~ 42min, wir waren aber schneller. Die letzten 9km gingen auch noch gut, wir sind dann noch auf eine größere Gruppe aufgelaufen. 1:18 für den ersten Lauf (4:06/km), wir fühlten uns alle drei gut. Ich hatte trotzdem doch einige Bedenken, das war schon recht schnell für mich. Nach dem Laufen war mir warm, sowieso und die Sonne war rausgekommen. Doch ohne Jacke entschied ich kurzfristig und fuhr im gleichen Dress wie beim letzten Wettkampf 2011 bei ~35°C. War die richtige Entscheidung, gefroren habe ich nicht. Ich hatte den schnellsten Wechsel, Sekunden vor Christoph, der mich dann gleich auf dem Rad überholte und entschwand. Kurz danach kam Christian vorbei, ich wollte dran bleiben. Das habe ich genau eine halbe Runde geschafft und die fiel mir schon schwer. Dann ließ ich abreißen. Auf dem Rad sollten es dann jeweils 5min Abstand zwischen uns dreien werden.
2011 hatte ich beim Laufen und auf dem Rad genau den gleichen Durchschittspuls, 2012 war er beim Lauf 4 Schläge höher (sehe ich, wenn ich die Zwischenzeiten drücke), und beim Rad 6 Schläge niedriger, obwohl ich mich sehr angestrengt habe. Komisch, aber so was kommt von so was dachte ich und hoffte dass es noch gut geht auf dem Rad. Ich hatte zwischenzeitlich große Bedenken, dass ich auf dem Rad nicht mehr kann. Wollen wollte ich schon. Christoph war vorne weg uns sammelte ordentlich ein, nur einer hatte ihn noch auf dem Rad überholt. Auch Christian kam gut voran.
Es war windig, viel Seitenwind und von vorne. Gefühlt kein reiner Rückenwind, aber wird schon gewesen sein. Teilweise einsam auf der Radstrecke. Daniel war ~1:12 gelaufen und eh schon weit weg. Meine erste Radrunde war 1:12 (1:10 in 2011), damit war ich zufrieden, fürchtete aber deutlich langsamer zu werden. Irgendwie ging es dann doch, von der Motivation, Kraft und auch von der Zeit, die 2. Runde war nur 30sec langsamer. Ich hatte auch das Gefühl, dass der Wind günstiger war. Jedenfalls dachte ich oft „in der ersten Runde bist du hier nicht so schnell gefahren“. Aber letztlich war es die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit, ein Gefühl halt, dass es besser lief (als erwartet).
Christian wurde noch von einem auf dem Rad überholt an den er sich dann ranhängte und noch 2 überholen konnte. Er wechselte dann mit zwi anderen, Christian war beim Laufen gleich vorne, nur einer war die ganze Zeit ~ 10m hinter ihm, den konnte er erst im Schlussspurt abhängen. Daniels Anfeuerungsrufe waren sicher hilfreich. Der andere lief eine Sekunde langsamer als Christian, welcher mit 19:37 deutlich unter 20min blieb. Christoph lief zügig und einsam nur gegen sich und die Uhr, 19:10 sind ganz schön gut dafür. 3. und 5. beste 2. Laufzeit für die Beiden.
Ich überholte ein paar auf dem Rad und wurde überholt. Meine Position konnte ich so halten und kam ein paar Meter nach einem anderen in die Wechselzone, der blieb dann gleich stehen. Wechsel lief gut bei mir, raus auf die Laufstrecke, vor mir einer, der blieb auch plötzlich stehen. Mein Arbeitskollege kam gleich hinter mir auf dem Rad, der hatte nach dem Lauf einige Minuten auf dem Rad aufgeholt. Ich kann aber im Allgemeinen schneller Laufen und dachte gar nicht daran kurz stehen zu bleiben, obwohl es mir diesmal schwer fiel. Die Beine merkte ich deutlich, insbesondere an den Oberschenkeln innen oben. Nach 3km merkte ich, dass ich auf die „Toilette“ muss, das war untypisch für die Distanz, aber nicht mehr aufzuhalten. Deckung gesucht und dank dem Zweiteiler waren das nur wenige Sekunden. Danach ging es gleich wieder, aber immer noch schwer. Auf dem Asphalt angekommen dachte ich, „jetzt laufe ich noch 100m und dann drehen ich mich um. Wenn keiner hinter mir ist, laufe ich das ganz gemütlich zu Ende“. Aber siehe da, mein Arbeitskollege kam gerade um die Ecke. Also wieder Gas gegeben (ich wollte ihn nicht von hinten sehen) und ab ins Ziel.
Daniel, Christoph und Christian warteten schon da. Ich war fertig. Ich war weder unter 4hrs noch unter 20min gelaufen und irgendwie doch zufrieden. Es hätte auch ganz anders kommen können. Insgesamt nur 2min langsamer als letztes Jahr aber das kann schon alleine der Wind gewesen sein. Karsten kam rechtzeitig zur Siegerehrung in Ziel und sah noch recht frisch aus. (Als ich bei meiner ersten Spreewald Triathlon MD ankam war die Siegerehrung schon vorbei).
Daniel 1. in der AK, Christian 2., Christoph 5. ich 2. und Karsten 19.. Und doch hätten die ersten 4 von uns je 25 Punkte in der Wertung geholt, die anderen waren von „auswärts“. Nicht 100 aber 75 Punkte sollten es aber schon gewesen sein. Alle 5 TLV-ler waren mehr oder weniger zufrieden, eher mehr denke ich. Ich habe inzwischen 3 (schöne) Handtücher Spreewaldtriathlon/duathlon 2. Platz. Weiß ja keiner, dass es drei sind. Am Sonntag hatte ich starken Muskelkater und alles geplante Training aus dem Trainingsplan gestrichen. Gartenarbeit war dann angesagt, die war auch schwer, alles tat weh.
Christoph und Christian werden bestimmt fürs nächste Jahr überlegen, ob sie mutiger/schneller beim 1.Lauf sein können, ich muss jedenfalls etwas langsamer laufen. Insgesamt ein schöner Wettkampf für uns, tolles Wetter, gute Platzierung.
Daniel 4. insgesamt, Christioph 9., Christian 12. Olaf 25. und Karsten 107.
117 Finisher/125 Starter und doch sieht man manchmal keinen vor sich auf der Radstrecke, selbst auf den langen Geraden.