Rennsteiglauf, 25.05.2013 auf dem Rennsteig und Drumherum

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Rennsteiglauf von Hans

Rennsteiglauf Wandern von URSULA

Rennsteiglauf von Olaf

KEINE HALBEN SACHEN!  🙄
von THOMAS: Dieses Wochenende stand im Zeichen des Rennsteiglaufs. Unter dem Motto „Die Tradition lebt!“ fuhr ich gemeinsam mit 11 weiteren TLV-lern ins schöne Thüringen zum Rennsteiglauf. Der Rennsteiglauf hat ja große Tradition, soll sehr schön – aber auch hart sein und im Rahmen eines Vereinsausflugs versprach das alles eine spannende Geschichte zu werden. Bereits im Januar hatte ich mich für den Halbmarathon angemeldet, das Startgeld bezahlt und eigentlich keinen weiteren Gedanken an die Veranstaltung verschwendet. Was sollte auch passieren, ich bin schon etliche Halbmarathons gelaufen – alles entspannt und kein Problem!
Am Freitag fand ich mich dann nach Feierabend bei Vereinskollegen Martin ein. Gemeinsam mit Olaf und Torsten, 2 der 3 Verrückten die den Supermarathon über ~73km laufen wollten. Gemeinsam mit Martin beömmelte ich mich während der Fahrt, wie man so verrückt sein kann gerade beim Rennsteiglauf Marathon und Supermarathon zu laufen, statt entspannt über 21km die Natur zu genießen. Das setzte sich beim Abendbrot fort, als wir Andreas, der für den Marathon gemeldet war, überreden wollten ebenfalls mit 21km glücklich zu sein und gemeinsam mit uns zu laufen. Eine Ummeldung von Marathon nach Halbmarathon war jedoch nicht möglich, da der HM restlos ausgebucht war. Schön doof für Andreas! Hähää… Oberwohl der ’nen Wechsel eh nicht in Erwägung gezogen hatte.

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Dann folgte der Moment, in dem die Rede von den Anmeldekarten war. Die sollte man nämlich bei der Abholung der Startunterlagen dabei haben. Na gut, ich hatte meine auf dem Iphone und kramte auch gleich mal die Datei hervor. Und irgendwie sah meine Anmeldung dann auch anders aus als die von Martin. Statt Lotto-Thüringen Halbmarathon, war bei mir der Intersport-Marathon als Strecke angegeben.  😯 Mir fiel fast das Essen aus dem Gesicht. Marathon? Ich? Auf dem Rennsteig? Ummeldung unmöglich! …

Tief Luft holen! Die Vereinstruppe beömmelte sich inzwischen über mich, mir ging das Lustige irgendwie ab. Immerhin bin ich bis dahin im Training und im Wettkampf nie mehr als 25km gelaufen. Ich hatte keinen Bock auf Marathon, wollte keinen, hatte Angst um meine mürben Knochen… Aber kneifen und gar nicht laufen? NIEMALS! So verkündete ich der Runde, dass ich meinen ersten Marathon in Angriff nehmen werde. Was sollte auch passieren? Ich bin inzwischen ein erfahrener Läufer, gut trainiert (Nein, nicht für Marathon!) und würde, wenn ich es entspannt angehen lasse, auch den Rennsteig unbeschadet überstehen. Andreas hatte die Ehre mich zu begleiten, auf den ersten Kilometern zu bremsen und ggf. über den Rest der Strecke zu zerren. Wir würden das Kind schon gemeinsam schaukeln.  🙄

IMG_20130525_080428 (Custom)Es folgte eine kurze Nacht, ein Traum in dem Schmerzen in allen Körperpartien durchgeträumt wurden, ein frühes 5-Uhr-Frühstück, Bussshuttle zum Start in Neuhaus am Rennweg, Startunterlagen abholen, Umziehen, Luft holen…

…Einlaufen, Dehnung, Kleiderordnung festlegen (ich entschied mich für kurz/kurz), weiter erwärmen und schlussendlich Kleiderbeutelabgabe.

Um 9:00 Uhr fiel nach Warmschunkeln, Rennsteiglied und Schneewalzer der Startschuss. Anstieg Nr.1 – hier noch Asphaltiert – zerpflückte gleich das Läuferfeld. Andreas und ich in entspanntem Tempo irgendwo in der Mitte. Auf den ersten Kilometern liefen wir den Kilometer um die 5:45 Minuten. Sehr entspannt, sogar sehr, sehr entspannt. Die fast nach 5 Kilometer angebotene Versorgung nahmen wir in Anspruch, uns hetzte ja niemand. Dann ging es von der Straße runter. Schmale Waldwege mit „meterhohen“ und „meterbreiten“ Wurzeln, „knietiefer“ Matsch, Geröllpfade… Crosslauf / Trailrunning vom feinsten! Das Tempo litt drunter, mir wars egal! Matsch, Matsch, Wurzeln, Wurzeln, Matsch, Wurzeln, Steine, Steine, Wurzeln, Matsch, Steine, Versorgung… Ich textete mein eigenes Rennsteiglied… Wir liefen und Quatschten, prüften den Puls, genossen die Landschaft… Schwupps (2:03h) war der Halbmarathon vorbei. Jetzt aufzuhören wäre schade gewesen, was für ein Glück, dass ich weiter durfte. Yeah, mir gings prima! Aber da wartete ja noch Kilometer 30 auf mich. Der legendäre Mann mit dem Hammer! Der, vor dem mich immer(!!!) alle(!!!) gewarnt hatten. Andreas hatte inzwischen Probleme mit dem rechten Oberschenkel. Die steilen Bergabpassagen machten der Muskulatur unserer Flachlandbeine zu schaffen. Ich gönnte ihm langsamere Passagen zur Erholung, trieb ihn dann aber wieder an. Laufen sollte er – locker! – lächeln und Spaß haben! Und irgendwie funktionierte meine Motivation und Andreas lief, lächelte bei Bedarf und kämpfte sich laufend und nicht gehend am vor uns spazierenden Läuferfeld vorbei. Bei Kilometer 30 hörte ich wieder in mich hinein und hörte… Nichts! Immer noch fit und zu Schandtaten bereit. Ich hätte gerne das Tempo forciert und fragte vorsichtig bei Andreas nach. Der Schenkel war aber immer noch dicht. Tempo halten ging in Ordnung, schneller werden fiel aber aus. Auch okay! So lief ich mal vor, mal neben Andreas… 35km, 40km, 42,195, dann der letzte Anstieg direkt vor dem Ziel… Andreas sah das erste mit Luft gefüllte Tor, vermutete das Ziel, brüllte und sprintete los… Zu früh, aber immerhin war noch Leben im tot geglaubten Bein. Hand in Hand liefen wir ins Ziel. Nach 4:27h  hatten wir die 43,5km absolviert und ich war immer noch nicht kaputt. Mir schien die Sonne aus dem A…..

Mein erster Marathon war ein voller Erfolg. So entspannt, mit soviel Spaß bin ich schon seit Jahren nicht mehr gelaufen. Perfekte Organisation, Superversorgung, die abwechslungsreichste und landschaftlich schönste Strecke, tolle Begleitung und eine wohl doch nicht so schlechte Vorbereitung bescherten mir ein wunderschönes Lauferlebnis. Dank des sehr moderaten Tempos bin ich nie an meine Grenze gekommen, konnte das komplette Geschehen genießen ohne Qualen zu erleiden. Ich fand den Lauf auch nicht hart, würde ihn maximal als „unbequem“ zu laufen bezeichnen. Aber das machte ja gerade den Reiz der Veranstaltung aus.

Die Planung für die Teilnahme im nächsten Jahr läuft auch schon. Da wird dann an der Zeit gefeilt. Irgendwas um die 4:15h sollte schon doch drin sein.

Rennsteig-Finisher TLVWeitere Bilder:

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