20. Vier-Hübel-Tour, 29.08.2016

This entry was posted by on Dienstag, 6 September, 2016 at

von Stefan: Mit dem Schlaubetal Triathlon Mitte Juli ging für mich dieses Jahr die Triathlon Saison zu Ende und den habe ich auch irgendwie ohne Freude gefinisht. Die Luft war irgendwie raus, aber dafür wieder etwas gelernt. Eine Halbdistanz und zwei olympische Distanzen in einem Monat sind zu viel!

Sportlich suchte ich mir jetzt ein neues Ziel und durch meinen Arbeitskollegen Holger, der mir das mountainbiken schmackhaft machte war es auch schnell gefunden – die 20. Vier – Hübel – Tour am 29.08.2016 in Oberwiesenthal. Mit dem MTB 90 km über vier Berge mit insgesamt 2.300 Höhenmeter. Anfang Juni schaffte ich mir also mein eigenes MTB an und fand es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber schnell fand ich Spaß in unseren Wäldern.

Am Freitag begaben Christin und ich uns nach getaner Arbeit auf den Weg Richtung Oberwiesenthal und mit dem bergigen Land, stiegen auch vermehrt meine Zweifel, ob ich 2.300 Höhenmeter bewältigen kann? Denn meine Vorbereitung lag größtenteils darin, häufiger mit dem MTB zur Arbeit (41 Km) und zurück zu fahren (50 Höhenmeter). Sowie mit Holger zwei Abstecher in den Grunewald zu machen, um ein paar Trails zu üben und etwas Höhenmeter zu machen, ich glaube es waren um die 500.

Am Sonntag um 10:00 Uhr ging es dann für Holger und mich, sowie 700 anderen Teilnehmern los. Wir wollten Beide gerne die Tour zusammenfahren und haben uns die fünf – Stunden – Marke als Ziel gesetzt. Ich wollte zusätzlich nicht am Berg absteigen ;-p. An der ersten kurzen Steigung aus Oberwiesenthal heraus merkte man schon, die unterschiedliche Herangehensweise an den Anstiegen, es wurde eng und man musste wirklich in den leichtesten Gang schalten um nicht vom Fahrrad zu fallen oder dem Vordermann in die Reifen zu fahren. Aus Oberwiesenthal ging es dann durch den Wald auf den Weg Richtung Bärenstein (897,8 m), also erstmal bergab. Bei dieser Abfahrt (50 Km/h) sah man wirklich wenig, eine riesen Staubwolke behinderte die Sicht und Atmung und man sah auch schon die ersten Teilnehmer am Streckenrand Ihre Reifen wechseln. Die Strecke bestand insgesamt zu 32 % aus Asphalt, 16% Schotter, 45% unbefestigte Wege und 9% Wurzel-/Steinpassagen.

Auf den Weg Richtung Bärenstein staute sich das Feld so einige Mal und über die schmalen Anstiege musste man auch schon sein MTB unter Kontrolle haben, sonst wäre man seinen Vordermann reingefahren und hätte zwangsläufig absteigen müssen. Und am Berg neu auf das Rad aufsteigen, in Tritt kommen ist wohl das blödeste was es gibt. Am Bärenstein merkte ich dann, wozu auch der leichteste Gang gut sein kann und ich schlich mich bei etwa 7 Km/h den Berg hoch. Oben angekommen wurde dann auf der Startnummer kurz markiert, dass man den Bärenstein bezwungen hat und konnte seine Verpflegung auffüllen. Anschließend ging es wieder runter auf den Weg Richtung Pöhlberg. Die Abfahrten waren extrem anspruchsvoll, meist über Steine und Wurzeln. Material, Aufmerksamkeit und die Arme waren extrem gefordert. Aber es machte auch einfach riesen Spaß J Das Feld zog sich nun wirklich auseinander, dies machte das Fahren auch viel angenehmer.

Zusammen nahmen wir dann auch den Pöhlberg (832 m) in Angriff, die Abfahrten machten Laune und ich hatte das Gefühl ich werde zur Bergziege! Beim nächsten Anstieg auf den Scheibenberg (807 m) merkten wir, dass unser Vorhaben gemeinsam die komplette Tour zu bestreiten wohl nicht aufgehen wird. Jeder hatte seinen eigenen Rhythmus bergauf. Holger lieber gleichmäßig und rund, ich lieber mit etwas mehr Kraft. So dass ich auch 1 – 2 Km/h schneller war. Oben angekommen wartete ich kurz auf Holger und nachdem wir uns gestärkt haben, vereinbarten wir, dass beim nächsten großen Anstieg jeder sein eigenes Rennen fährt.

Nach 55 Km ging es dann Richtung Oberbecken und hier trennten sich dann leider unsere Wege. Jeder wünschte dem anderen noch viel Glück und weiter ging die Fahrt ohne Gesprächspartner. Jetzt wurde es auch das erste Mal für mich richtig hart, aufgrund der Steigung musste ich des Öfteren auf den kleinsten Gang wechseln. Die Uhr zeigte zwischenzeitlich auch nur 5 Km/h an. Am Verpflegungspunkt gönnte ich mir erstmal warmen, gesüßten Haferbrei bevor ich mich in die Abfahrt stürzte. Ich hatte also nur noch den Fichtelberg (1.215 m) vor mir, aber damit auch den härtesten Abschnitt. Die Strecke war dieses Jahr auch 5 Km kürzer, was mich allerdings nicht besonders störte. Bei Kilometer 67 begann der Kampf von neuem, mühselig erkämpfte ich mir Kilometer um Kilometer und zwischenzeitlich wollte ich auch kurz mal absteigen. Aber eine kleine Abfahrt gab mir wieder Kraft. Auf dieser Abfahrt orientierte ich mich an meinen Vordermann. Dieser bog an einer Kreuzung leider kurz falsch ab, ich hinterher und wir fuhren etwa 1 Km in die falsche Richtung. Als wir wieder auf der richtigen Strecke waren, überholte ich wieder die gleichen Teilnehmer, wie vorher (auch ein kleiner Anreiz). Nach 82 Km war bei mir der Punkt erreicht, an dem ich nur noch ins Ziel wollte, die Anstiege wurden zwar auf Asphalt gefahren und waren nicht besonders Steil, aber der Akku war leer. Die letzten 500 m auf den Fichtelberg hinauf verliefen über groben Schotter und waren nochmal richtig steil. Am Streckenrand suchte ich meine Freundin und Holgers Familie, um mir sagen zu können gleich bist du da. Irgendwann hörte ich dann als nächste kommt Stefan Klauck vom TLV Rangsdorf ins Ziel und ich wusste es – ich habe es geschafft und bin geschafft! Am Ende belegte ich Platz 177 in 4:53:14 (noch nie solange im Sattel gesessen) und war total happy, das gesteckte Ziel erreicht zu haben. Holger kam etwa 10 Minuten nach mir ins Ziel. Die drei Ersten kamen zeitgleich ins Ziel in 3:30:39.

Insgesamt eine super Veranstaltung für den der mountainbiken mag und einfach mal was Neues machen möchte. Das Rad sollte jedoch auch was aushalten können, sonst währt der Spaß nicht lange. Für mich war es sicherlich nicht der letzte Ausritt in Richtung Berge, denn wie kann man besser Natur, Sport und Spaß verbinden! Und nächstes Jahr ist mal ein Cross Triathlon das Ziel!


Leave a Reply